Freitag, 28. Dezember 2012

Weihnachtsbaum

Diesmal nicht ein klassischer Weihnachtsbaum, sondern ein Baum, der mich am Heiligabend aus der Abendsonne heraus begrüsste.


Die Abendstimmung an dem Tag war atemberaubend schön.

Sonntag, 25. November 2012

Schelmenstreich

Ich bin gerne schelmisch, ich geb's zu. Gerade habe ich einen weiteren Streich gespielt: ich habe es geschafft, ein wissenschaftliches Paper zu veröffentlichen, welches das Wort "fucking" enthält. Der Trick war, Paul Watzlawicks Geschichte vom Hammer (siehe Wikipedia) etwas kreativ auf Englisch zu übersetzen und dann im Anhang abzudrucken. Wer's sehen will, findet's hier: Electrical and Human Feedback.

Mein Traum war, dass auf der bekannten wissenschaftlichen Literaturdatenbank IEEExplore ab 2013 (wenn die Papers von jener Konferenz aufgeschaltet sind) nur mein Paper kommt.

Aber es wird Nummer 2 sein. Nummer 1 hat sogar das Wort "fucking" im Titel!!!!!  Kein Witz! An der 36th Annual Frontiers in Education Conference war ein Paper mit dem Titel "You're all a bunch of fucking feminists:" Addressing the perceived conflict between gender and professional identities using the Montreal Massacre

Sei's drum. Ich bin immer noch der Erste an einer technischen Konferenz. HA!

Montag, 2. Juli 2012

Begeistert

In der Predigt am Sonntag erzählte der Pfarrer, wie der Missionar Apollos in Epheseus Priszilla und Aquila traf und von diesen noch etwas lernen konnte, das er aus seinen Studien in Alexandria noch nicht wusste: nämlich was der Unterschied war zwischen der Taufe des Johannes und der Taufe des Jesus. Oder so. Irgendwann verlor ich das Interesse an den theologischen Details, bis am Schluss der Pfarrer sagte: diese Geschichte zeigt sehr schön, wie Gelehrte auch von einfachen Leuten noch was lernen können, wenn in denen nur der heilige Geist da ist.

Begeistert hat mich die Predigt nicht. Und ich frage mich auch: hat Priszilla den Apollos begeistert, weil sie was theologisches wusste, das jener noch nicht wusste? Nein! Priszilla und Aquila hatten vorher anderthalb Jahre mit Paulus verbracht, der sie total für Jesus' Leben begeisterte. Paulus war nämlich lange ein Groupie der ursprünglichen Apostel und ihrer Anhänger gewesen, welche ihn für Jesus' Leben begeisterten. Und die Apostel waren natürlich von Jesus persönlich begeistert worden: nicht für sein theologisches Wissen, sondern für seine Art zu leben.

Priszilla war also näher an der Quelle der Begeisterung als alle anderen Menschen, mit denen Apollos je Zeit verbracht hatte. Kein Wunder riss ihn das mit! Kein Wunder wurde ihm damit unmittelbar klar, was die Worte von Johannes dem Täufer über Jesus wirklich bedeuten: "Nach mir wird einer kommen, der mit Feuer tauft." Apollos hatte selber Feuer gefangen, von Leuten, die sehr nahe an Jesus waren.

"Hast Du den heiligen Geist schon empfangen?" fragte der Priester nach der Predigt in den Raum. Meine Antwort: während einer christlichen Predigt wirklich noch nie. Die Auslegung von Stellen aus einem 2000 Jahre alten Buch lassen mich nicht Feuer fangen. Ich weiss, diese Auslegungen sind Tradition, aber solange das den Gottesdienst dominiert, kommt der heilige Geist nicht freiwillig in die Kirche rein. Begeisterung hat mit Freude zu tun, und Freude lebt!

So hat wohl ein priesterlicher Freund von mir recht, wenn er sagt, man solle nicht AN Jesus glauben, sondern WIE Jesus. Gehet hin und begeistert! Und zwar hier und jetzt!

Freitag, 29. Juni 2012

Tittiporn

heisst die Facebook-Freundin eines Facebook-Freundes. Tittiporn? Echt jetzt? Warum hat sie einen solch schlimmen Namen für ihr Facebook-Konto erfunden?

Das fragte ich mich. Aber es ist ein ganz normaler Thailändischer Name und bedeutet "gesegnet mit Weisheit".

Und was hast DU gedacht?

Sonntag, 24. Juni 2012

Fluchen ist Glückssache ...

Da gibt es eine Geschichte, die ich immer wieder gerne erzähle: als ich immer besser Englisch lernte, fing es mich irgendwann an zu stören, dass viele Briten so häufig fuck this, fuck that, fucking, fuck, fuck, fuck sagen. Man braucht ja hin und wieder einen Kraftausdruck, aber ich wollte einen haben für mich, der sanfter ist als f*cken.

Nun ja, so hörte ich mich um, und fand bald ein anderes Wort, das viel sanfter klang: bugger. Sieht schon netter aus, klingt besser, und ich wusste zwar nicht, was es hiess, aber schlimmer als fuck konnte es ja kaum sein. Und so sagte ich fröhlich "bugger, bugger that for a lark, I'll be buggered," bis mir eine Freundin aus Schottland sagte, was das heisst: ar***f*cken. Seither bin ich wieder auf der Suche.

Diese Anekdote erzählte ich auch am schottischen Hochzeitsfest einem sehr gebildeten, älteren Engländer (so richtig mit edlem Oxford/Cambride-English und so) weil wir gerade über die Schwierigkeit des Sprachenlernens diskutierten. Er fand sie richtig lustig, und machte den Abend hindurch immer wieder Witzchen darüber.

Nach dem Tanz sassen wir noch zusammen, diesmal war seine Frau auch mit dabei, welche von alledem noch nichts wusste. Ich setzte mich hin, aber da ich Rocktragen nicht so gewohnt bin, sass ich so, dass man von bestimmten Richtungen vielleicht zu viel hätte sehen können. Und dann sagte doch der gebildete Engländer: "Sei vorsichtig, wie Du dich mit Kilt hinsetzt, ich weiss ja nicht, wie viel da unten zu sehen ist, aber wenn's zu verlockend ist, you'll get buggered."

Ihr hättet das Gesicht seiner Frau sehen sollen! Sie war total geschockt! Ich glaub nicht, dass sie ihren Ehemann jemals dieses Wort hat verwenden hören, und vor allem niemals in diesem Zusammenhang.

P.S.: in den USA wird "bugger" heute häufig verwendet. Den Leuten ist es dort kaum bewusst, was es heisst. In Grossbritannien ist das anders.

P.P.S.: unter dem Kilt trägt man Boxershorts. Ohne Unterwäche wär's Wahnsinn, der Kilt ist aus einem relativ kratzigen Wollstoff gemacht.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Hickszeittorte

Zurück zur schottischen Hochzeit in Nordengland: ich fuhr am Tag davor mit der Mutter des Bräutigams und der Hochzeitstorte 250 Meilen von Edinburgh nach Great Mitton. Profis hatten zwei Tage zuvor die dreistöckige Torte glasiert und verziert.

Gebacken hatte die Mutter die Torte selber. Im Februar.

Nein, das ist kein Witz! Sie hatte vier Stücke in verschiedenen Grössen gebacken, mit zusammen fast 20 Pfund Rosinen und Dörrfrüchten, jedes einzeln drei bis fünf Stunden bei niedriger Temperatur, und dann hat sie die Dinger monatelang regelmässig mit Schnaps übergossen. 1 1/2 Flaschen Brandy seien drin ("my cakes are very thirsty"). Vier Stücke waren es für den Fall, dass eines irgendwie kaputt geht. Das ist aber nicht passiert, und so ist eines übriggeblieben.

Und nun ratet mal, was Schotten in einem solchen Fall machen, sparsam wie sie sind? Richtig: das Ding weiterhin regelmässig mit Schnaps übergiessen und dann als Weihnachtstorte servieren.

Übrigens: als wir am Ort der Feier ankamen, wollte uns die Rezeptionistin beim Tortentragen helfen. Wir baten jedoch um die Hilfe eines starken Mannes. Sie hat uns fast ausgelacht, denn die Torte war gar nicht so voluminös, aber dann hat sie einen grossen, muskulösen und gutangezogenen Hotelangestellten geholt. Der packte die Torte, machte fünf Schritte, stöhnte laut, wurde eine Schattierung bleicher, und bat uns mit dringlicher Stimme, ihm die Türen aufzumachen und den Weg freizuhalten.

Die Torte war übrigens äusserst lecker ...

Mittwoch, 20. Juni 2012

Rabenperle

Es gibt jetzt einen wundervollen Roman, vorerst als eBook auf amazon.de: Rabenblut drängt. Gestern gab es ihn noch nicht. Der Roman hat mich die letzten Wochen begleitet, weil WortSchmid machte das Lektorat und arbeitet an der graphischen Gestaltung von Titelblatt und Webauftritt kräftig mit.

Gestern also lud die Autorin, Nikola Hotel, das eBook auf den Server von Amazon hoch ... und dann begann das lange Warten. Als um Mitternacht das Buch noch immer nicht sichtbar war, haben wir entschieden, dass nur einer wach bleiben sollte, um immer wieder zu schauen, ob das Buch nun endlich da sei.

Der Computer.

In der Computersprache Perl (hier der erste Grund für den Titel dieses Posts) schrieb ich folgendes:

#!/usr/bin/perl

my $asin="http://amazon.de/dp/B008CQYYQK";

while (1) {
    my $result = system("wget $asin");
    if ($result==0) { system("playsound ora.mp3"); }
    sleep 1000;
}


Das heisst soviel wie: schau alle 1000 Sekunden nach, ob das Buch endlich da ist, und wenn ja, spiel "Ora" von Ludovico Einaudi ab ...


Und das machte der Computer irgendwann vor zwei Uhr in der Nacht. Ende gut, alles gut.

Oder fast alles: denn das Buch ist eine wahre Perle (der zweite Grund für den Titel dieses Posts), aber Du, liebe Leserin, lieber Leser, hast es noch nicht gelesen!

Wenn Dir also für heute noch ein freudeliges Erlebnis fehlt, ist es höchste Zeit, auf den Link oben im Perl-Programm zu klicken und sofort die Leseprobe zu verschlingen.

Sonntag, 17. Juni 2012

Scottish Wedding

Nach einwöchiger Pause meldet sich John P. MacGregor zurück von der Hochzeit eines schottischen Freundes:


Nein, das ist nicht der Bräutigam: das bin ich, und ich trage meinen Kilt in den Farben des Clans MacGregor, von dem ich tatsächlich abstamme, wenn auch der Teil der Familie schon länger aus Schottland ausgewandert ist.

Ach könnte ich doch öfters einen Kilt tragen! Tanzen mit Rock ist soooo schön, er wirbelt so herrlich, wenn man sich dreht, und macht wunderbare Wellenbewegungen, wenn man springt. (Meine Leserinnen können das wahrscheinlich eher nachvollziehen als meine Leser.)


Also seid gespannt auf die nächsten Freudelis; ich hab Euch einiges mitgebracht aus dem Königreich im Westen.

Sonntag, 10. Juni 2012

Agent Smith


Diese Woche war einer der Macher von freude.li, Agent Smith, in einem Projekt von WortSchmid als sehr, sehr ernster (wirklich! ehrlich!) Photograph unterwegs.

Er hat alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von WortSchmid photographiert:

Frau Unscharf

Mister Wallpaper

Frau Staubmusswech

Vrouw Vanderbookh

Frau Farbenrausch

Frau Hirnblank

Miss Tippex

Das war wirklich eine sehr freude.liges Projekt und hat enorm viel Spass gemacht. Danke, WortSchmid!


 

 

Donnerstag, 7. Juni 2012

Beharrlichkeit

Heute fiel mir wieder einmal eine meiner Lieblingsgeschichten aus Züri by Mike in die Hände. Ein Vater schaut mit seinem Töchterchen ein Pflänzchen an, das mitten auf dem Trottoir durch den Asphalt gebrochen ist und dort wächst. Fragt der Vater: "Und, was, denkst Du, kann man von diesem Pflänzchen lernen?" Das Töchterchen denkt nach und sagt dann: "Wenn man hartnäckig ist, kann man auch eine dumme Idee durchsetzen."

Ha! So geht's einem, wenn man einem Kind rhetorische Fragen stellt.

Beharrlichkeit ist förderlich, sagt das chinesische Buch der Wandlungen (I Ging). Das habe ich auch schon herausgefunden: wenn ich (zumindest im Geschäftsumfeld) eine Idee mehr als ein Jahr lang beharrlich verfolge, dann setzt sie sich plötzlich wie von selbst um. Ernsthaft! Ist mir schon mehrere Male so geschehen. Es scheint mir fast, dass so alles zu erreichen ist!

Nur hat das Töchterchen oben eben schon recht, und bei aller Freude, was ich mit freundlicher Beharrlichkeit alles umsetzen kann: wie erkenne ich, ob meine Idee dumm ist? Wenn die Anderen die Idee nach langer Zeit annehmen und umsetzen helfen, war das dann Überzeugung oder Gehirnwäsche?

Mittwoch, 6. Juni 2012

Neugier und Wohlsein

In der Zeitschrift "Psychologie Heute" las ich: Eine psychologische Studie, die im Journal of Positive Psychology veröffentlicht wurde, zeigt, dass neugierige Menschen sich allgemein wohler fühlen.

Für mich stimmt das bestimmt: ich bin sehr neugierig und fühle mich eigentlich meist wohl (wie ein Freund der Familie oft sagt: "Es reicht nicht einmal zum jammern.") Ich denke, die Neugier macht mich immer und immer wieder hinsehen, bis ich staunend an etwas hängenbleibe, das mein Herz erfreut. Ich glaube, wenn man bedenkt, wie vielfältig und wundervoll die Welt ist, dann ist der einzige angemessene Zustand des Geistes Überraschung, und der einzige angemessene Zustand des Herzens Freude.

Jedoch ist nicht diese Erkenntnis mein heutiges Freudeli, sondern etwas viel einfacheres: es gibt tatsächlich ein Journal of Positive Psychology! Positive Psychologie ist eine wissenschaftliche Sicht auf die Frage, was das Leben lebenswert macht.

Ich stell mir darunter natürlich so etwas wie eine wisseschaftliche Version von meinem Freudeli-Projekt vor, und es freut mich, dass sich Wissenschaftler ernsthaft mit solchen Dingen befassen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Das Orchester

Am Sonntag spielte das Orchester zusammen mit dem Solisten das Violinkonzert von Sibelius.

Mehr als 50 spielten mit, zusammen waren sie über 2000 Jahre alt. Sie hatten 100 Eltern, gingen 250 Jahre in die Primarschule, spielen ihre Instrumente schon 500 bis 1000 Jahre lang.

Für dieses Konzert haben sie aber nur etwas mehr als 20 Jahre geübt. Sie haben ihre 132 Saiten gespannt, ihre gut 150 Klappen geölt, ihre 70 Meter Messingrohr sauber geputzt, und nicht zuletzt den Einen Weissen Stock ausgepackt, der sie alle anleitet und zur Musik verschmilzt.

Und sie haben mit viel Freude gespielt, und die Zuhörerschaft hat nach dem Schlussakkord ganze 22 Stunden geklatscht, so dass nicht nur der Solist seine Solozugabe nochmal spielen musste, sondern dass sie auch den letzten Satz des Violinkonzertes nochmals spielten, und noch schöner als beim ersten Mal.

Und dann war das Konzert in nur 12 Sekunden fertig.







Sonntag, 3. Juni 2012

freudeli reloaded

Nachdem ich vom alten Blog http://freude.li/ zu Blogspot gewechselt hatte, verleidete mir das Bloggen ein wenig: ich kriegte mit Blogger einfach keine so schöne Seite hin, wie ich es mir gewünscht hätte.

Aber dann ...

Aber dann ... ...

Aber dann hat wortschmid.ch meinen Blog neu gestaltet. Und das ist mein grosses Freudeli von heute: jetzt spüre ich richtig wieder die Motivation, am Freudeli weiterzumachen.

Alles ist noch ein bisschen im Aufbau, also lasst Euch überraschen (und hofft dass ich genug Zeit finde).

Samstag, 3. März 2012

Inzekten

Dank meinem Sohn habe ich vor längere Zeit angefangen, Yu-Gi-Oh zu spielen und Yu-Gi-Oh-Karten zu sammeln. Bei diesem Spiel geht es darum, aus den Karten, die man hat, zwischen 40 und 60 so zu einem Deck zusammenzustellen, so dass dieses Deck möglichst spielstark wird. Mein Deck hat immer genau 42 Karten. 42, das ist die Antwort auf die grosse Frage nach dem Leben, dem Universum, und überhaupt allem, zumindest nach Douglas Adams und seinem witzigen Buch "Hitchhiker's Guide to the Galaxy". Mir gefällt diese Zahl, sie hat etwas Magisches!

Im Yu-Gi-Oh! gibt es viele verschiedene Spielthemen. Mir gefallen die Feen am besten; hier seht ihr meine Lieblingskarte, "Aufrichtig":


Ich spiele nicht nur mit meinem Sohn, sondern hin und wieder auch an Turnieren, und an diesen Turnieren dominieren im Moment die Insekten, genannt Inzektor, vielleicht weil's cooler klingt. Dazu bring ich kein Bild, die sehen recht unangenehm aus, und sind wirklich sehr stark! Jeder Yugioh!-Spieler (ausser die Inzektorspieler natürlich) fragt sich: was mache ich, wenn der Gegner Inzekten spielt? Viele finden keine schlaue Antwort.

Doch als ich die Frage meinem Sohn am Esstisch stellte, sagte meine Frau - sie interessiert sich wirklich nicht für das Bubenspiel Yu-Gi-Oh! - gegen Insekten nehme man Insektenvertilgungsspray.

Insektenvertilgungsspray? Echt jetzt? Daran hatten wir wirklich nicht gedacht!

Am nächsten Turnier probier ich's gleich aus. Und wer jetzt denkt, ich rede ironisch, weil eine Unwissende versucht hat mitzureden: weit gefehlt! Es gibt in diesem Spiel Insektenvertilgungsspray. Und am nächsten Turnier hab ich welches dabei:


Falls sich jemand wundert, weshalb ich so viel Gewicht auf einen Spruch einer Nichtspielerin lege: erinnere Dich an Paulo Coelho, der mal sagte: Dein Schutzengel spricht zu Dir aus den Mündern Deiner Nächsten ...

Sonntag, 26. Februar 2012

Wort zum Sonntag

Ich stolperte vor ein paar Minuten über ein wunderbares Gedicht von Angelus Silesius:

Ich bin nicht ausser Gott
und Gott nicht ausser mir.
Ich bin sein Glanz und Licht,
und er ist meine Zier.

Das strahlt eine unglaubliche Wärme und Nähe aus, nicht wahr?

Freitag, 17. Februar 2012

Beethoven, Bonn, Rüpel.

Als ich in Bonn auf dem Platz vor dem Münster den grossen Bronze-Beethoven sah, wurde mir erst recht bewusst, dass ich in seiner Geburtsstadt bin! Beethoven, sagt man, sei ein rechter Rüpel gewesen. Aber seine Musik war himmlisch!

Und manchmal kam beides zusammen, zum Beispiel hier:


Für die Nichtmusiker: in der Mitte steht neben dem p ein Winkelzeichen und dann ein sf. Das heisst: dieser lange Ton soll leise (p) angefangen werden, immer lauter (Winkel) werden, und dann Bonnnnnnnn (sf), plötzlich ein heftiger Knall ...

Ein Rüpel, dieser Beethoven!

Warum? Sowas ist doch durchaus üblich in der Musik, oder?

Ich sag Euch warum: Beethoven hat das für Klavier geschrieben. Und da kannst Du lange warten, bis beim Klavier ein gespielter Ton immer lauter wird.

Beethoven, Klaviersonate in Es op. 7, zweiter Satz, Takt 38.

Bonn.

Rüpel.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Apokatastrophe

Nach einem sehr interessanten Gespräch darüber, warum Menschen oft Dinge einfach haben wollen, kam mir wieder der Spruch in den Sinn, den ich mal am Rückfenster eines Wohnmobils sah:

Man gönnt sich ja sonst nicht's!

Wie wahr! Und wenn man sich ja sonst nichts gönnt, so doch mindestens ein Apostroph.

Wir haben uns ja die letzten Tage schon was gegönnt: eine Reise nach Köln und Bonn. Dort habe ich viel freude.li-ges gesehen, aber in Bonn auch den bisher grössten Apostroph-Schock meines Lebens:

Bar upstair's.

Es war mit Kreische -- Freud'scher Versprecher ... Kreide -- geschrieben; ich hab's versucht auszuputzen, das Apostroph, aber es stand wohl schon viel zu lange dort, und quält mich bi's heute noch in meinen Träume'n.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Bildschirmschoner

freude.li meldet sich nach langem zurück mit einem Bildschirmschoner: Standard Time. Standard Time zeigt, wie eine grössere Menge Leute 24 Stunden lang eine riesige Digitaluhr aus Holz am laufen halten, indem sie jede Minute die Anzeige von Hand umbauen. Das Ganze ist -- wenn als Bildschirmschoner betrieben -- synchron mit der Tageszeit.

Glaubst Du nicht? Guckst Du hier:



Ich kann da seelenruhig mehrere Minuten lang zuschauen. Mein Dreieinbhalbjähriger liebt es noch mehr als ich, er möchte immer "die Baumänner, die Zahlen bauen" schauen. Andere Eltern setzen ihre Kinder vor den Fernseher ... freude.li setzt sie vor den Bildschirmschoner.