Freitag, 17. Februar 2012

Beethoven, Bonn, Rüpel.

Als ich in Bonn auf dem Platz vor dem Münster den grossen Bronze-Beethoven sah, wurde mir erst recht bewusst, dass ich in seiner Geburtsstadt bin! Beethoven, sagt man, sei ein rechter Rüpel gewesen. Aber seine Musik war himmlisch!

Und manchmal kam beides zusammen, zum Beispiel hier:


Für die Nichtmusiker: in der Mitte steht neben dem p ein Winkelzeichen und dann ein sf. Das heisst: dieser lange Ton soll leise (p) angefangen werden, immer lauter (Winkel) werden, und dann Bonnnnnnnn (sf), plötzlich ein heftiger Knall ...

Ein Rüpel, dieser Beethoven!

Warum? Sowas ist doch durchaus üblich in der Musik, oder?

Ich sag Euch warum: Beethoven hat das für Klavier geschrieben. Und da kannst Du lange warten, bis beim Klavier ein gespielter Ton immer lauter wird.

Beethoven, Klaviersonate in Es op. 7, zweiter Satz, Takt 38.

Bonn.

Rüpel.

1 Kommentar:

  1. Weil er ein rechter Rüpel war, hätte er sicher auch nichts dagegen, dass junge und moderne Dirigenten seine Noten und Zeichen immer wieder neu interpretieren und spielen. Immer nur dieser ewige Furtwängler hätte ihn sicher gelangweil.

    Andererseits habe ich letztens in Auszügen (was man so halt im Autoradio hört) eine Aufnahme der Neunten in Originalbesetzung und auf Originalinstrumenten gespielt gehört (nur mit kleinem Chor). Die Musik hat so viel Wums, da brauchts dieses Tamtam mit dem ganz großen Ensemble gar nicht. Wunderbar!
    (Und jetzt suche ich verzweifelt den Namen diese Ensembles, das die Musik immer auf den Instrumenten der jeweiligen Entstehungszeit spielt - Autoradio eben, ich weiß nicht mal den Sender, auf dem es lief.)

    Grüße! N.

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