Sonntag, 27. November 2011

Shabby Chic 'Bone

Ich spiele sehr gerne Posaune (English: Trombone oder kurz 'Bone)! Und seit ich vor vielen Jahren mal auf dem unlackierten Naturhorn spielen durfte, das ein Kollege von mir in Mozartopern und ähnlichem spielt, habe ich mich in Rohmessing verliebt.

So ist auch meine


nicht lackiert. Ihr Becher ist vom vielen Durchglühen bein Herstellen aussen blauschwarz (was ist denn der passiert, Zimmerbrand?) und der Rest der Messingteile ist gefleckt und nimmt alle Farben an:


Glänzen tut sie nicht wirklich (Ohje ... ich hab noch ne Flasche Sigolin zu Hause, soll ich sie Dir mitbringen?); das einzige, was glänzt, ist das Mundstück


denn selbst innen drin ist sie total schwarz (Jetzt hast Du doch 32 Takt Pause, willst Du die nicht zum Putzen nutzen?), wie dieses Bild zeigt:



Der Instrumentenbauer sagt, unlackiert (Mit sowas würde ich mich nie auf der Bühne blicken lassen!) klingen sie besser, seine Posaunen.


Er weiss das, weil zwei Kunden habe ihre Instrumente Wochen nach dem Kauf zurückgebracht. Zum lackieren. Sie haben die Sprüche nicht mehr ertragen.

Man könnte auch eine unlackierte Posaune besser am Glänzen halten, wenn man wollte, durch dauerndes Putzen und Ölen. Aber da verwende ich meine Zeit lieber zum üben. Denn ich liebe sie, meine gefleckte Posaune, die Runzeln und Falten kriegt mit dem Alter wie ich auch (Da sieht man gleich, die ist gebaut um zu klingen und nicht um auszusehen!), ich liebe ihren warmen Klang (Ich hab am Wochenende meine Posaune abgebeizt, die klingt jetzt wirklich besser!), ich liebe es, wie sie mich erdet.

Ich liebe meine Shabby Chic 'Bone.

(Und auch meine WortSchmid, die so wundervolle Photos gemacht hat. Ich hab's auch mal selber versucht, aber bin gescheitert ...)

2 Kommentare:

  1. Das ist wie mit meinen Messingtürklinken. Die sind auch unlackiert - und ich finde das wunderschön! Die Sprüche: willst du die nicht mal wieder pollieren? sind aber die gleichen.

    Phü! Mir doch egal, wenn's besser klingt, ist es doch wurscht, wie es aussieht. Ist ja ein Musikinstrument zum Töne damit machen und kein Laufstegobjekt zum Angucken.

    Grüße! N.

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  2. Liebe Nelja,
    meine Rede! Ich gehe ja nicht in ein Konzert, um mich(nur) an der Optik der Instrumente zu erfreuen, sondern in erster Linie, um die Musik zu geniessen. Ich habe schon Musiker gehört, die hatten Instrumente, die aussahen, als wären sie vom Traktor überrollt worden. Aber WOW, haben die toll geklungen!
    Das Aussehen der verschiedenen Instrumente finde ich durchaus faszinierend. Ich finde auch glänzende Posaunen oder blaue Violinen schön (okay, blaue Violinen SIND gewöhnungsbedüftig, aber auch die haben faszinierende Facetten an sich).

    Hanspi,
    keep on tröööting! :-)

    Alles Liebe,
    Alexandra

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