Sonntag, 28. April 2013

Rasiermesser für Kopf, Herz und Bauch

Dank meinem Metall-Rasiermesser ist meine Haut geschmeidig, aber von allen Raisermessern ist es mir am wenigsten lieb. Das sieht man mir oft an, deshalb habe ich auch den Kosenamen "Igeli" gekriegt. Ich habe aber drei weitere Rasiermesser, die ich viel öfter benutze. Diese drei sind keine Dinge, sondern Prinzipien, die beim Nachdenken helfen:

Für den Kopf benutze ich oft das Ockham-Raisermesser, es hält den Verstand geschmeidig: Verwende keine komplizierte Erklärung für einen Sachverhalt, wenn eine einfache Erklärung auch genügt.

Für den Bauch gibt es das Hanlon-Rasiermesser, es hält die Emotionen geschmeidig: Nimm niemals bösen Willen an, wenn etwas mit Dummheit genügend gut erklärbar ist. Dieses Messer habe ich auch in einer Rosenberg-Variante: Nimm nicht an, dass eine Person Dich angreifen will, wenn du ihre Worte auch damit erklären kannst, dass sie unfähig ist zu sagen, was ihr fehlt.

Und für das Herz empfehle ich das Freude.li-Messer, es hält die Seele geschmeidig: Tue nichts schnell und effizient, was Du auch langsamer, mit Freude und mit Liebe zum Detail tun kannst. Davon habe ich auch die Drucker-Ausgabe: Es gibt nichts, das sinnloser ist, als etwas effizient zu erledigen, das man eigentlich gar nicht tun sollte.

Und welches Resiermesser gefällt Euch am besten? Welches auch immer das ist, ich wünsche Euch viel Freude.li beim Rasieren!

Freitag, 29. März 2013

Die Matrix


In den letzten Tagen habe ich wieder mal gaaaaanz tief in einen USB-Stick reingeschaut. Was macht man, wenn man eine gelöschte Datei auf einem Stick sucht, der nach dem Löschen wiederverwendet wurde?

Richtig: man verwendet eine Datenrettungssoftware (der Patient war ziemlich tot, so entschied ich mich für Autopsy, eine Software, die zum Teil auch von der Polizei verwendet wird). Und tatsächlich konnte Autopsy 4770 Dateien ganz oder teilweise rekonstruieren. Leider war die gesuchte Datei nicht dabei. Ich kannte aber ein einziges Wort, von dem ich wusste, dass es in der Datei vorkommen musste ... und fand es in einem rekonstruierten File mt Namen eragon_drachenreiter.avi.

Stopp halt ... was ich suchte, war ganz bestimmt keine Jugendbuchverfilmung, sondern das nächste Buch einer befreundeten Autorin. Warum deren Buch bei meiner Autopsie in den Drachenreiter-Film reinrutscht, ist mir ein Rätsel ... Nikola, gibt's da einen Grund, dass sich Dein Buch von Eragon angezogen fühlt?

Sei es wie es will ... ich selber bin ein Fan des Films "The Matrix", und dieser Film lieferte mir auch hier die Antwort:
Neo: [sees Matrix code on screens] Is that...
Cypher: The Matrix? Yeah.
Neo: Do you always look at it encoded?
Cypher: Well, you have to. The image translators work for the construct program, but there's way too much information to decode the Matrix. You get used to it. I-I don't even see the code. All I see is blonde, brunette, redhead...

Also hab ich genau das gemacht; und Nikolas Buch sieht dann so aus:


Wie Cypher sagt: man gewöhnt sich daran. I-ich sehe den Code nicht mal; alles, was ich sehe, ist »kochende Leidenschaft« ...

Donnerstag, 31. Januar 2013

Wer photographiert mein T-Shirt?

Um einen Spruch unter die Leute zu bringen, reicht es nicht unbedingt, ihn einfach auf ein T-Shirt zu drucken. Also habe ich mir einen Spruch auf sehr spezielle Art auf ein T-Shirt drucken lassen; vielleicht macht es die Leute neugierig, was da stehen mag:


Ich bin ja gespannt, wie viele Leute es in der Öffentlichkeit tatsächlich wagen werden, ihre Handykamera auf mich zu richten. Ich verspreche mir aber eines: ich werde, wenn ich dieses T-Shirt trage (und auch sonst immer öfter), das tun, was drauf steht.

Und wenn ihr wissen wollt, was das ist, dann müsst ihr entweder Euer Handy zücken, die App für das Lesen von QR-Codes starten, und die Kamera auf den Bildschirm richten ... oder unten die Zeilen zwischen den "---" mit der Maus markieren, damit der Text lesbar wird.

---
Smile, slow down, and do small things with great love.
Lächle, nimm es langsamer, und tu kleine Dinge mit grosser Liebe.
---

Freitag, 25. Januar 2013

Die besten Schuhe kaufen ...

... kann ich nicht, ohne dass ich mich versklave.

Ich könnte zum Beispiel auf den Preis der Schuhe schauen, und dann diejenigen kaufen, die am wenigsten kosten. Andererseits würde die Manolo-Blahnik-Brigade sagen: je teurer, desto besser, vor allem wenn jede andere Frau dann weiss, dass es teure Schuhe sind. Hmm ... ich bin ein Mann, also lieber weniger teuer. Dann kann ich wenigstens dieses ohne Probleme sagen: 50 ist weniger als 100 (oder, um bei Blahnik, zu bleiben, weniger als 800).

Das ist der Reiz der Zahlen: es ist immer klar, welche Zahl grösser ist als die andere. Allerdings ist es mir ja auch noch wichtig, ob die Schuhe bequem sind, ob sie mir gefallen, und ob sie zu den Kleidern passen, die ich gerne trage. Und genau dann gerate ich in Schwierigkeiten: vielleicht schaffe ich es sogar, die bequemsten zu erfühlen; vielleicht finde ich heraus, welche mir am besten gefallen. Bestimmt aber kann ich nicht sagen, welches die besten sind. Wie wäge ich nur Preis gegen Bequemlichkeit und Schönheit ab? Oh, das ist ja gar nicht so einfach ...

Dann frage ich halt meine Arbeitskollegen, meine Facebook-Freunde, meinen Sportclub; ich lese Warentests, Blogkommentare, und Gesichtsausdrücke von Passantinnen. Sobald ich genug Infos habe (das verspreche ich mir hoch und heilig) entscheide ich mich dann. Doch selbst nach dem Kauf frage ich mich immer wieder: hätte es irgendwo noch bessere Schuhe gegeben?

Und so habe ich mich auf der Suche nach dem Besten zum Sklaven der Meinung anderer Leute gemacht. Vielleicht habe ich jetzt sogar die besten Schuhe, aber sicher sein kann ich nie. Die einzige andere Möglichkeit, das beste zu finden, ist, immer nur einen Aspekt jeder Sache anzuschauen. Dann versklave ich mich zwar nicht, sondern werde einfach extrem oberflächlich.

Soll ich nun Sklave werden oder oberflächlich?

Es gibt einen wunderbaren Ausweg aus dieser Situation: mit etwas zufrieden sein, das gut genug ist. Genau so lange Schuhe suchen, bis ich welche gefunden habe, die günstig genug, bequem genug und schön genug sind. Einfach nur gut genug, und nicht besser. Mein freude.li daran haben ... und meine Freiheit behalten.

Donnerstag, 3. Januar 2013

2013

Unser neues Jahr


ist ein ganz besonderes Jahr

Meine liebste WortSchmid hat gesehen
dass die Jahreszahl fortlaufende Ziffern enthält

0 1 2 3

Das hat schon lange niemand mehr erlebt

Das letzte Mal war das 1432

1 2 3 4

Damals wurde die Universität von Caen in der Normandie gegründet

Dort lehrte viel später
der Mathematiker Henri Poincaré
dem dieser Blog Post vielleicht auch gefallen hätte

Die Universität gibt es heute noch
trotz des Dramas um den Maya-Kalender

Der letzhin von 12.19.19.17.19 auf 13.0.0.0.0 wechselte

unbemerkt

Sind Zahlen nicht ganz schön magisch?